Freitag, 24. Juli 2015

[Buchgedanken] P.G. Wodehouse - Piccadilly Jim

Jimmy Crocker ist Amerikaner und als solcher ein prinzipiell lebenslustiger Endzwanziger, der das Vermögen seines Vaters genießt und dessen halbherzige Versuche, als Journalist zu arbeiten, meistens in einer Katastrophe enden. Dumm nur, dass seine Stiefmutter die ganze Familie nach London verfrachtet, weil sie sich in den Kopf gesetzt hat, dass ihr Mann einen Adelstitel bekommen soll. Jimmys nächtliche Eskapaden rufen jedoch seine tante auf den Plan, die um ihre Reputation in New York fürchtet, wo Jimmy als "Piccadilly Jim" die Schlagzeilen sprengt. Gemeinsam mit Ehemann, verweichlichtem Söhnchen und attraktiver Nichte reist sie an, um Jimmy zurückzuholen - und setzt damit eine Verwechslungskomödie in Gang, die ihr Ende in New York findet, wenn Jimmy als Jimmy-Double in eine Entführungsfarce und zwischen verhinderte Wissenschaftler gerät ...

P.G. Wodehouse ist ein Autor, den man liebt, oder noch nicht kennt. So einfach ist das. Seine Romane sind nicht nur erschreckend komisch, sondern vor allem so liebevoll und mit so viel Sprachwitz geschrieben, dass die Zeit dabei wie im Flug vergeht. "Piccadilly Jim" war mein Sport-Buch in diesem Monat - zumindest für zwei Tage, dann war es auch schon durch. Es ist rasant und mit so vielen haarsträubend-komischen Einfällen versehen, dass man einfach weiterlesen will. Das Buch schreit geradezu nach einer Verfilmung - die es auch geht - denn es ist eine Screwball-Komödie vom Feinsten. Ständig neue Verwicklungen, ständig neue Twists, die die Protagisten ins Chaos stürzen; und am Ende ist ggar nicht mehr klar, wer denn nun wer ist. Falsche Butler, falsche Dienstmädchen, falsche Jimmys und falsche Freunde - das klingt nach wenig Witz, wird aber so urkomisch geschildert und vorangetrieben, dass man sich beim Showdown zufrieden zurücklehnt und gemeinsam mit der Detektivin murmeln möchte, dass die doch wirklich alle einen Schaden haben in der Familie :-)

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