Donnerstag, 12. Mai 2016

[Rezensionsexemplar] Bill Bryson - Shakespeare wie ich ihn sehe

In diesem Jahr rundet er sich wieder einmal - der Todestag des Barden von Stratford. William Shakespeare, Theatermacher, Schauspieler, vor allem aber Autor einer Vielzahl von Stücke, die das klassische elisabethanische Theater begründeten und gleichzeitig revolutionierten. Und seit meiner Teenagerzeit eine heimliche Leidenschaft (danke, Buz Lurman ;-) ).

Dieses Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, war für mich einfach nur ein Muss. Shakespeare und Bill Bryson auf einem Titelbild, da kann nur etwas Gutes dabei rauskommen. Wenn man es schafft, das Titelbild auszuhalten, dessen fahriger Druck zwar dem Thema sehr gerecht wird, das allerdings bei mir immer wieder für Schwindel gesorgt hat. Ein Grund mehr, das Buch aufzuschlagen und sich dem Text zu widmen.

Bill Bryson stellt direkt am Anfang fest, dass dieses Buch alles andere als eine klassische Biografie werden wird. Denn effektiv wissenw ir von William Shakespeare nahezu nichts. Wir können seinen Geburtstag relativ gut annehmen, haben aber erst seine Taufe wirklich als Anhaltspunkt. Wir kennen einie Namen von Familienmitgliedern und wissen, abgesehen vom Tauftag, von drei weiteren Tagen seines Lebens, wo er sich an diesen aufgehalten hat. Das ist dürftig? Gemessen an der Tatsache, dass wir von seinen Zeitgenossen noch weniger Ahnung haben, ist das sogar eine ganze Menge. Bryson nähert sich dem Phantom Shakespeare dann auch weniger dadurch an, dass er akribisch recherchiert, sondern dass er zusammenfasst und vor allem auch ein Porträt der Zeit liefert - denn das ist Shakespeare eben auch, ein Produkt des Elizabethanischen Zeitalters, in dem er geboren wurde und in dem er gelebt hat. Bryson erzählt über das Theater an sich (und auch hier stellen wri fest, dass wir effektiv viel weniger wissen, als wir glauben), über Zeitgenossen und natürlich geht es auch um die alles entscheindende Frage: War Shakespeare wirklich Shakespeare?

Das ganze Buch erfolgt wieder in Brysons typischem Tonfall, der einierseits informativ, andererseits witzig bis ironisch ist. Vor allem im Kapitel über die Anti-Stratfordianer ist er zum Teil beißend sarkastisch, in den übrigen Kapiteln hält er sich mit Bewertungeng dagegen angenehm im Hintergrund. Das Buch hat mir wieder richtig Lut aufs Lesen gemacht, nachdem ich eine Zeitlang eine ziemliche Leseflaute hatte - alles in allem also eine tolle Empfehlung.

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