Montag, 20. Februar 2017

[Rezensionsexemplar] James Oswald - Die Gräber der Vergessenen

In einer tiefen Schlucht nahe Edinburgh wird die Leiche eines Mannes gefunden, fürchterlich zugerichtet und über und über mit Tattoos bedeckt. Kaum hat Inspector Tony McLean den Tatort besichtigt, versetzt ein weiteres schockierendes Verbrechen die schottischen Behörden und Medien in Aufruhr: Der Politiker Andrew Weatherly hat zuerst seine Frau und seine beiden kleinen Töchter erschossen, dann sich selbst. Warum lief der angesehene Mann plötzlich Amok? McLean soll für rasche Aufklärung des Falls sorgen. Doch als er einen Zusammenhang zwischen dem tätowierten Toten, der Familientragödie und den einflussreichen Kreisen Edinburghs entdeckt, begibt er sich auf gefährliches Terrain ...

Ach du liebe Güte. Das war mein Gedanke, der beim Lesen dieses Buchs immer mehr in den Vordergrund trat. Was klang, wie ein fast schon vom Schwedenkrimi infiltrierter Ausflug nach Schottland, entpuppte isch als ein handfester Mystery-Krimi, bei dem eine übernatürliche Lösung angeboten wird, die man erstmal schlucken können muss. Darauf war ich wirklich nicht vorbereitet und irgendwie vergisst das der Goldmann-Verlag in der Beschreibung dieser Serie auch ein wenig (genuso, wie die Tatsache, dass es eine Serie ist, das hier ist Band 4, was aber nicht so richtig aus dem Klappentext deutlich wird).Deshalb bin ich, ehrlich gesagt, nicht wirklich begeistert vom Buch, das in anderer Hinsicht wirklich gut zu lesen war.

Auf der Positivseite stehen vor allem die Atmosphäre Schottlands im Winter, die Oswald hervorragend einfängt, und eine Hauptfigur, die ein wenig wie der sympathischere Cousin von Wallander wirkt. McLean ist knorrig und knurrig, er ist misstrauisch gegenüber "denen da oben", aber das Ganze ist nicht so extrem gekoppelt an diese Weltuntergangsstimmung aus Schweden, sondern es besteht durchaus Hoffnung, dass der mürrische Haudegen etwas ändern könnte. Das hat mir gut gefallen und war es vielleicht auch, was mich mit dem Buch doch noch einigermaén versöhnt.

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