Donnerstag, 24. August 2017

[Rezensionsexemplar] Roope Lipasti - Sauna mit Nachbar

Er lebt auf einem alten Bauernhof im ländlichen Finnland und hat nichts zu tun – für einen alleinstehenden Geschichtslehrer um die fünfzig können die Sommerferien sehr lang sein. Da bietet der chaotische Nachbar ein dankbares Forschungsobjekt. Er ist begeisterter Heimwerker, bringt jedoch keines seiner ambitionierten Projekte zu Ende. Gerade hat er ein neues angefangen, eine Sauna. Der Geschichtslehrer bemerkt, dass seine schöne Nachbarin das Projekt ihres Mannes nicht unterstützt, und beginnt, es ebenfalls zu sabotieren. Als sich der Nachbar versehentlich mit einer Nagelpistole in den Bauch schießt und ins Krankenhaus muss, sieht der Geschichtslehrer seine Chance gekommen, das Herz der Nachbarin zu erobern ...

Wow, selten sind meine eigene Einschätzung und die aller anderen Leser bei einem Buch so weit voneinander entfernt. Ich hatte mir diesen Roman auch aufgrund der sehr begeisterten anderen Rezensenten als Rezensionexemplar ausgesucht. Darüber hinaus habe ich noch nie bewusst einen finnischen Autor gelesen, und dann gleich einen finnischen Satiriker, das klang doch gut. Allerdings musste ich schon nach ungefähr zehn Seiten erkennen, dass finnischer Humor und ich nicht kompaktibel zu sein scheinen.

Ehrlich, ich fand das Buch überhaupt nicht erheiternd oder lustig oder was auch immer. Die Hauptfigur, der Ich-Erzähler, ist unsympathisch und ich finde ihn als Satire auch nicht sonderlich überzeugend, dazu ist er nämlich nicht überzeucnet genug. Er ist ein arrigantes Arschloch und selbst die Tatsache, dass er Witwer ist, löst bei mir keine Sympathie aus. Der übereifrige Nachbar wirkt genauso wenig glaubwürdig oder übertrieben, sondern stolpert halt so vor sich hin, die Kinder und die Frau sind blasse Stichwortgeber. Je länger ich gelesen habe, desto  mehr habe ich mich gefragt, wer für dieses Buch wohl die Zielgruppe ist, und ich glaube, das sind Leute, deren Lachen immer eher so ein "hö hö hö" ist, die Witze gerne "köstlich" finden und die sich, auch wenn sie es nie zugeben würden, gerne für ein wenig klüger als ihre Umgebung halten. Also genau solche Leute wie die Hauptfigur.

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